«SRF bi de Lüt - Live aus Murten»: Die Samstagabend-Show auf SRF 1 kommt frischer und jünger daher!

Beobachtung der Programmkommission

Die Sendung «SRF bi de Lüt – Live» lebt von schönen Landschaftsbildern, interessanten Geschichten, vielfältiger Kultur und spannenden Menschen. Das war auch in der Sendung aus Murten nicht anders. Das neue Moderatoren-Team, Fabienne Bamert und Salar Bahrampoori, der quirlige Koch Fabian Zbinden, das Speed-Dating mit der Gemeindepräsidentin, wie auch das Sagen-Theater und die Livefilm-Parodie verleihen der Sendung eine peppige Note, ohne das bisher bewährte Konzept auf den Kopf zu stellen.

In Murten kam die Stimmung hingegen infolge heftigem Regen und Corona-bedingt wenigen Besuchern vor Ort, verständlicherweise nicht auf. Vielleicht wirkte die Sendung deshalb eher wie «SRF vo de Lüt» statt «SRF bi de Lüt». Die interaktive Beteiligung des Publikums vor Ort blieb gänzlich weg. Eine Bestätigung dieser Feststellung erhielten die Programmkommissions-Mitglieder von Michael Körte, Produzent von «SRF bi de Lüt – Live», der an der Videokonferenz mit von der Partie war: «das neue Moderatoren-Team wird langsam an das Publikum herangeführt. Moderator Nik Hartmann war Meister im Abholen der Besucher. Es ist hohe Schule, die Leute vor Ort miteinzubeziehen, als würde man sie schon lange kennen. Diese Interaktion wird aber angestrebt.»

Gute Noten erhielt der Beitrag über Leonard Riesen, mit 14 Jahren der jüngste Museumsdirektor der Schweiz. Positiv beurteilte die Programmkommission ebenfalls den Koch Fabian Zbinden, der mit seinem dreirädrigen Rollermobil Spezialitäten in der Region aufspürt, sie dann auf dem Sendeplatz in unkonventioneller Art und Weise zubereitet und als neues und kreatives Gericht auf den Teller zaubert.

Mit Salars Lisl auf den Hund gekommen

Nicht verstanden wurde von der Beobachtungsrunde, weshalb wiederum ein Hund mitwirken muss, nachdem bereits in verschiedenen früheren SRF-Sendeformaten pelzigen Weggefährten von Moderatoren ein Auftritt verschafft wurde. Ein Votum war dann auch, dass SRF dazu neige, Moderatoren in den Mittelpunkt zu stellen, was vom Sendeauftrag- und inhalt ablenke.

Nicht zu überzeugen vermochte die Römer-Filmparodie. Sie wirkte abstrakt, aufgesetzt und losgelöst von den übrigen Sendungsinhalten.
Die Programmkommission hätte sich gewünscht, dass SRF regionalen Musikern - mit oder ohne nationaler Bekanntheit - eine Plattform bietet, anstatt Musiker aus der übrigen Schweiz auftreten zu lassen.

Fazit

Das angepasste Sendeformat findet überwiegend Anklang bei der Programmkommission. Selbst Mitglieder, die sich nicht zum Zielpublikum zählen, waren positiv von «SRF bi de Lüt – Live» überrascht. Den Sendemachern ist es gelungen, der Unterhaltungsshow frische Elemente einzuhauchen und das Konzept sanft zu überarbeiten, ohne dabei die Fangemeinschaft zu vergraulen und dass die Gewinnung neuer Kundensegmente intakt bleibt. Gerade hier liegt die Crux: wie können vermehrt Familien und jüngeres Publikum vor den Bildschirm gelockt werden? Eine herausfordernde Aufgabe in der Kommunikation, die das Produktions- und Redaktionsteam von «SRF bi de Lüt – Live» in nächster Zeit beschäftigen dürfte.

Bern, 22. Juni 2021

DOKUMENT | Beobachtung der Programmkommission

SRF BI DE LÜT - LIVE | LINK zum Nachsehen «SRF bi de Lüt - Live aus Murten»

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