Neues aus der Programmkommission
Musik verbindet - das beweist die Sendung «Chantez-vous Suisse?», in der fünf Musiker:innen aus unterschiedlichen Sprachregionen während einer Woche gemeinsam ein Lied produzieren. Die Programmkommission hat den musikalischen Brückenschlag unter die Lupe genommen. Die Sommerserie der Regionaljournale und die Sendung «Schweiz aktuell» gehören ebenso zu den aktuellen Beobachtungen. Ein Überblick über die Stärken und Schwächen der beobachteten Sendungen.
Chantez-vous Suisse?
Mit Musik eine Brücke zwischen den Sprachregionen schlagen: Das ist das Ziel der Sendung «Chantez-vous Suisse?», dem gemeinsamen Projekt der ersten Radiokanäle der SRG (SRF1, RTS La Première, Rete Uno und Radio Rumantsch). Fünf Profimusiker:innen, die je eine Sprachregion der Schweiz sowie Menschen mit Migrationshintergrund repräsentieren, interpretieren Schweizer Lieder neu und erarbeiten innerhalb einer Woche einen mehrsprachigen Song. Dafür haben sich die Musiker:innen in einem Atelier in Freiburg getroffen.
Die Programmkommission hat sich die Beiträge auf SRF1 angehört und zieht ein mehrheitlich positives Fazit. Die Relevanz von Unterhaltungssendungen wird jeweils unterschiedlich beurteilt. Im Fall von «Chantez-vous Suisse?» wird die Relevanz darin gesehen, dass die Sendung zur Vielfalt der Schweiz und damit zum Zusammenhalt unseres vielsprachigen Landes beiträgt. Besonders gefallen haben - neben dem Konzept an sich - die Vielseitigkeit der teilnehmenden Musiker:innen, die Harmonie unter ihnen und die Spontanität in der Sendung.
Optimierungsmöglichkeiten werden vor allem in drei Punkten gesehen: Obwohl es sich um ein gemeinsames Projekt der ersten SRG-Radiokanäle handelt, war diese Zusammenarbeit kaum spürbar. Zudem hätten die Musiker:innen ausführlicher vorgestellt werden können. Ausserdem wirkte die übertrieben fröhliche Stimmung der Teilnehmenden stellenweise irritierend.
Mehr zur Sendung «Chantez-vous Suisse?»
Sommerserie der Regionaljournale
In ihrer Sommerserie haben die Regionaljournale zunächst verschiedene Warenströme und die damit verbundenen Herausforderungen thematisiert, gefolgt von einer Beleuchtung des Wandels in der Schweiz. Die Programmkommission fokussierte sich auf die Beiträge des Regionaljournals Bern Freiburg Wallis.
Der Weg des Geldes wurde in einem ersten Beitrag durch die Begleitung eines Geldtransporters dargestellt. Der Beitrag überzeugte durch seinen Unterhaltungsaspekt, bot aber inhaltlich eher wenig. In einem zweiten Beitrag wurde die Lebensmittel-Lieferung mittels Helikopter in eine SAC-Hütte begleitet. Der Beitrag erhielt viele positive Rückmeldungen, da er verdeutlichte, wie wichtig diese Flüge für den Betrieb der SAC-Hütten und die Bewirtung der Gäste sind.
Der Wandel in der Schweiz wurde unter anderem anhand der Entwicklungen in der Spitallandschaft beleuchtet. Obwohl das Thema relevant ist und der Beitrag die Veränderungen detailliert darstellt, hinterlässt die Häufigkeit ähnlicher Berichte den Eindruck, dass das Thema etwas «ausgelaugt» ist. Ein weiterer Beitrag thematisierte die Juragewässerkorrektur. Ein spannender und lehrreicher Beitrag, der in Anbetracht seiner Länge allerdings etwas zu viel erzählen wollte.
Schweiz aktuell
Im Oktober hat die Programmkommission während knapp zwei Wochen die Sendung «Schweiz aktuell» beobachtet. In diesem Zeitraum überzeugten die Beiträge aus den Kantonen Bern, Freiburg und Wallis inhaltlich und qualitativ. Thematisiert wurden unter anderem eine Vollzugseinrichtung für straffällige minderjährige Mädchen im Kanton Freiburg, der Beschluss einer PUK im Walliser Parlament wegen der Unwetter, die Bergung von Wrackteilen der «Dakota» auf dem Gauligletscher, die Reparatur der Brienz-Rothorn-Bahn sowie der Frauenverein Worb. Das Interesse an den gewählten Themen zeigte sich insbesondere darin, dass bei fast allen Beiträgen mehr Informationen gewünscht wurden. Verbesserungspotenzial sieht die Kommission bei gewissen Formulierungen in den Moderationen, den Off-Texten und beim Aufbau einiger Beiträge.
Um die Qualität der Sendungen von SRF weiter zu verbessern und sicherzustellen, dass sie den hohen Erwartungen des Publikums gerecht wird, wurden alle Beobachtungen ausführlich mit den Sendeverantwortlichen besprochen. Dabei wurden sowohl positive Aspekte als auch mögliche Verbesserungspotenziale eingehend diskutiert.