Neues aus der Programmkommission

Sie zählen zu den grossen Namen der Schweizer Musikszene: Büne Huber mit seiner Band Patent Ochsner und die Bieler Band Pegasus. SRF hat beiden je eine DOK-Sendung gewidmet. Anlass für die Programmkommission, in Büne Hubers Kosmos einzutauchen und das filmisch begleitete Ende von Pegasus näher zu beobachten. Ausserdem hat sich die Kommission mit verschiedenen Beiträgen der SRF Mundartredaktion auseinandergesetzt. Der folgende Bericht fasst die wichtigsten Erkenntnisse zusammen, zeigt auf, wo die Sendungen besonders überzeugen konnten, und wo aus Sicht der Kommission noch Optimierungspotenzial besteht.

SRF DOK: Kosmos Büne Huber

Für «SRF DOK» begleitete Filmemacher Matthias Lüscher den 62-jährigen Büne Huber fast zwei Jahre lang – zu Hause, im Atelier, unterwegs, auf und hinter der Bühne. Aus den rund 100 Stunden Filmmaterial ist eine Dokumentation entstanden, die intime Einblicke in Hubers Leben und Wirken gewährt, von der Entstehung seines neuesten Albums «Tag & Nacht» erzählt und private Herausforderungen wie den Verlust eines engen Freundes sowie gesundheitliche Rückschläge beleuchtet.

Der Programmkommission gefällt, dass der Film – anders als ein Konzert – die komplexe Persönlichkeit von Büne Huber sichtbar macht. Die authentische Darstellung und die emotionale Tiefe überzeugen. Geschätzt wird auch, dass die verschiedenen Talente von Büne Huber zur Geltung kommen.

Die Filmlänge von 90 Minuten wird unterschiedlich bewertet – einige empfinden sie als als angenehm, da sie Raum für eine vertiefte Auseinandersetzung bietet, andere finden den Film zu lang. Die Besuche an früheren Wohnorten wirken teilweise langfädig, die Übergänge zwischen den Szenen stellenweise stilistisch unpassend. Kritisch gesehen wird zudem die ausschliesslich positive Darstellung von Büne Huber und seiner Arbeit. Filmemacher Matthias Lüscher begründet dies damit, dass sonst die Gefahr bestanden hätte, weniger tiefe Einblicke in Hubers Leben zu erhalten

Die DOK-Sendung über Büne Huber gibt es auf Play SRF: Kosmos Büne Huber – Ein Leben voller Bilder, Songs und Menschen

SRF DOK: Pegasus – Eine Band macht Schluss

Der SRF-DOK «Pegasus – Eine Band macht Schluss» begleitet die Bieler Band durch ein Jahr im Ausnahmezustand. Geplant war ein Porträt über ein intensives Tournee- und Produktionsjahr – entstanden ist eine Nahaufnahme einer Trennung. Der Filmemacher Ivo Amarilli zeigt, wie aus vier Freunden professionelle Musiker wurden, wie es zum Ausstieg von Bassist Gabriel Spahni gekommen ist und wie die Band damit umgeht.

Besonders gefällt der Programmkommission, dass die Dokumentation über ein klassisches Bandporträt hinausgeht. Die vielen authentischen und ehrlichen Aussagen der Bandmitglieder zeigen auf eindrückliche Weise, wie es um die Stimmung innerhalb der Gruppe steht – und wie wenig sich die Musiker trotz jahrelanger Zusammenarbeit wirklich kennen. Dass diese Aussagen öffentlich gemacht wurden, ist keine Selbstverständlichkeit – bis zuletzt bestand laut Filmemacher Ivo Amarilli das Risiko, dass die Band aus dem Filmprojekt aussteigt.

Weniger überzeugt haben der etwas langatmige Einstieg, die fehlenden Untertitel bei englischsprachigen Songs sowie die teilweise unklare zeitliche Einordnung der Interviews. Zudem setzt der Film ein gewisses Vorwissen über die Band voraus.

Auch die DOK-Sendung über Pegasus gibt es auf Play SRF: Pegasus – Eine Band macht Schluss

SRF Mundartredaktion

Wie wir sprechen, prägt unsere Identität – und sorgt oft für Diskussionen. Deshalb widmet SRF der Mundart einen festen Platz im Programm. Ob am Sender oder auf den digitalen Kanälen: In verschiedenen Rubriken greift die Mundartredaktion Themen rund um die verschiedenen Dialekte auf und macht die sprachliche Vielfalt erlebbar.

Die Programmkommission zeigt sich beeindruckt vom Fachwissen der Redaktion. Die Beiträge zeugen von hoher sprachlicher und thematischer Kompetenz. Sie sind abwechslungsreich gestaltet und werden mit hörbarer Freude am Thema erzählt. Zudem gelingt es der Redaktion, mit ihren Themen zu überraschen und Aha-Momente zu schaffen.

Kritisch hinterfragt wird die Flughöhe einzelner Beiträge. Die Kommission stellt sich die Frage, für welches Zielpublikum die Inhalte gedacht sind. Mundartexperte Markus Gasser erklärt, die Redaktion verstehe sich als Vermittlerin zwischen Sprachwissenschaft und breitem Publikum. Ein Interesse an Mundart sei Voraussetzung – Fachwissen hingegen nicht. Aus Sicht der Kommission gelingt dies nicht in allen Beiträgen gleich gut.

Ihre Meinung interssiert uns
Wie haben Ihnen die DOK-Sendungen gefallen? Was denken Sie über die Beiträge der SRF Mundartredaktion? Oder ist Ihnen sonst etwas im SRF-Programm aufgefallen, das Sie uns mitteilen möchten?

Wir freuen uns über Ihre Rückmeldung an info@srgbern.ch

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