Schlecht fürs Radiostudio, schlecht für die Demokratie

SRG Bern Freiburg Wallis gegen Abbau öffentlicher Medien

Schlecht fürs Radiostudio, schlecht für die Demokratie

Die mediale Abbaupolitik des Bundesrats hat Folgen. Sie führt zu einer Reduktion des SRF-Regionaljournalismus und bedroht swissinfo, den internationalen SRG-Onlinedienst mit Hauptsitz im Berner Radiostudio. Die SRG Bern Freiburg Wallis stellt sich gegen den Abbau und ruft die Regierungen und Parlamente der drei Kantone auf, sich für einen starken und zukunftsfähigen SRG-Medienstandort Bern einzusetzen.

Die vergangenen vier Tage brachten einmal mehr betrübliche Nachrichten für den Schweizer Journalismus: Heute hat SRF einen Abbau von 75 Vollzeitstellen angekündigt, und am Freitag gab der Bundesrat bekannt, seinen Beitrag an swissinfo streichen zu wollen. Die SRG Bern Freiburg Wallis zeigt sich besorgt ob dieser kontinuierlichen Abbaupolitik. Sie reiht sich ein in eine immer längere Liste zum Abbau der vierten Gewalt in der Schweiz. Zur Erinnerung: Die Ankündigung von Tamedia, 290 Vollzeitstellen abzubauen, liegt keinen Monat zurück.

Abbau beim SRF-Regionaljournalismus

SRF hat heute die Konkretisierung der bereits angekündigten Sparmassnahmen publik gemacht. Diese geschehen nicht zuletzt «unter Berücksichtigung der reduzierten finanziellen Mittel aufgrund der politischen Prozesse», wie SRF in der Medienmitteilung schreibt. Mehrere der SRF-Sparmassnahmen sollen zwar den journalistischen Output verschonen. Der Stellenabbau bei den Regionaljournalen führt hingegen direkt zu weniger SRF-Journalismus in den Regionen. Dies bedeutet nichts Gutes für den Regionaljournalismus, zumal hier gleichzeitig auch die privaten Verlage viele Stellen streichen. Die SRG Bern Freiburg Wallis spricht sich – gestützt auf ihre Statuten – gegen diesen Abbau bei den Regionaljournalen aus.

Bundesrat schwächt Berner Standort

Vergangenen Freitag hat der Bundesrat einen weiteren einschneidenden Beschluss für die SRG gefällt: Er will per 2027 den Beitrag an das zehnsprachige Auslandsangebot der SRG streichen. Für den internationalen Onlinedienst der SRG käme dies einer Budgethalbierung gleich. Gerade in Zeiten von Fake News und globalen Informationskriegen ist dieser Entscheid sowohl aussen- wie auch demokratiepolitisch unverständlich.

Anfang 2025 wird der Bundesrat eine Vernehmlassung zu dieser Abbauidee lancieren. Die SRG Bern Freiburg Wallis wird sich gemeinsam mit ihren Partnerorganisationen dezidiert dagegen aussprechen. Zudem ruft sie die Kantonsregierungen und -parlamente sowie die Parteien der drei Kantone auf, sich ebenfalls klar gegen den Abbau des Auslandsdiensts auszusprechen.

SRF-Bekenntnis zu Bern

Die bundesrätliche Abbaupolitik bedroht einmal mehr das Radiostudio Bern. Erst vor genau zwei Jahren ist swissinfo ins Radiostudio gezogen und hat so mitgeholfen, dem Studio Bern zusätzliches redaktionelles Leben einzuhauchen. Die SRG Bern Freiburg Wallis wird sich weiterhin für einen starken und zukunftsfähigen SRG-Medienstandort Bern einsetzen. In diesem Zusammenhang begrüsst sie das Bekenntnis der SRF-Leitung in der jüngsten Medienmitteilung, wonach auch die künftige SRF-Chefredaktion «in Bern und Zürich sowie in den Regionen» angesiedelt sein wird.

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